Polizei Info Report Heft 4/2017

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2017
48 Seiten
Format: 21,0 x 29,7 cm
In Heft 5/2016 hatten wir den Komplex der Widerstandshandlungen gegen Rettungskräfte zum Titelthema unserer Zeitschrift gewählt und uns dabei vorwiegend mit den Problemen beschäftigt, denen sich z. B. Sanitäter bei der Durchführung ihrer Hilfsmaßnahmen immer wieder ausgesetzt sehen. Natürlich wurde damals auch die zunehmende Bereitschaft bei bestimmten Gruppen der Bevölkerung, gegenüber im Einsatz befindlichen Polizeivollzugsbeamten renitent bis handgreiflich zu werden, angesprochen.
Dieses Phänomen, Maßnahmen von Staatsbediensteten, insbesondere natürlich Polizeivollzugskräften, nicht nur zu kritisieren, sondern sogar massiv gegen die Beamten vorzugehen, hat in jüngster Vergangenheit sogar in erschreckender Weise zugenommen. So kam es im Jahr 2015 bundesweit zu mehr als 62.000 Widerstandshandlungen gegen Vollstreckungsbeamte. Natürlich stellte sich die Frage, wie man dieser Problematik begegnen kann, wie die einzelnen Bundesländer ihre Einsatzkräfte auf der Straße vor Übergriffen schützen können und ob man neben Deeskalations- und Einsatztrainings nicht auch zusätzlich noch auf technische Hilfsmittel zurückgreifen sollte. Ins Auge gefasst
wurden dabei vor allem sogenannte „Bodycams“, kleine Kameras, die von den Beamten am Körper getragen werden
und die Einsatzsituationen aufnehmen. Diese kleinen Geräte
setzen sich bei der Polizei in Amerika zusehends durch, nicht
ohne den Nebeneffekt, dass nicht nur das Verhalten des polizeilichen Gegenübers dokumentiert werden kann, sondern
auch das korrekte Einschreiten der Beamten selbst. Vor dem
Hintergrund möglicher Übergriffe durch die Staatsmacht findet
diese Einrichtung selbst bei eher polizeikritischen Zeitgenossen
entsprechenden Zuspruch. Bereits 2013 wurde beim
Präsidium in Frankfurt am Main ein Pilotprojekt gestartet, bei
dem diese Technik eingesetzt wurde und dessen Erfahrungsbericht sehr positiv ausfiel. Seit 2016 wurden Bodycams dann auch in verschiedenen Standorten in den Bundesländern Hessen, Rheinland-Pfalz, Bayern, Hamburg und Baden-Württemberg eingeführt. Seit dem Frühjahr dieses Jahres läuft ein ähnliches Konzept in einigen Pilotbehörden Nordrhein- Westfalens, unter anderem in Duisburg, der Heimatbehörde der beiden Chefredakteure. Da vieles dafür spricht, dass die Kameras zu einem festen Bestandteil der Einsatzausrüstung von Polizisten werden könnten, haben wir diesem Komplex im vorliegenden Heft viel Platz eingeräumt.